
Gertrud Häseli
Verlassen wir in der Land- Ernährungswirtschaft das bekannte Unglück der einseitigen Tierproduktion und wenden wir uns dem Glück der wertvollen Pflanzen zu, die direkt unserer Ernährung dienen.
Wildbienen bestäuben Obstbäume und andere Nutzpflanzen. Schlupfwespen und Raubkäfer fressen Schädlinge. Dazu kommen viele weitere Tierarten, die zum Nutzen der Menschen aktiv sind. Die positiven Effekte fallen umso grösser aus, je höher die Artenvielfalt und je kleinstrukturierter die Agrarlandschaft gestaltet ist. Wo dagegen riesige, monoton bepflanzte Flächen vorherrschen, sind Vielfalt und Menge der nützlichen Lebewesen deutlich verringert. Und das wirkt sich am Ende auch negativ auf die landwirtschaftlichen Erträge aus.
Studien belegen eindrücklich, dass die Landwirtschaft durch die Gratis-Dienstleistungen der Biodiversität bessere Erträge erzielen und gleichzeitig den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden ersetzen können. Eine solche nachhaltige Landwirtschaft, die die Biodiversität und die Bodenfruchtbarkeit fördert, ist das Ziel der Initiative für eine sichere Ernährung.
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass Schädlinge insbesondere bei Kirschen und Zwetschgen auf natürlich strukturierten Parzellen viel weniger häufig vorkommen. Siebenschläfer, Totholz, natürlicher Bachlauf, alles trägt zu einem wertvollen Umfeld bei.
Diese Elemente allein vermögen aber den Biodiversitätsverlust noch nicht zu stoppen. Es bedarf also dringend verstärkter Anstrengungen. Dazu gehören im speziellen neue Ackerkulturen die direkt der menschlichen Ernährung dienen, wie es die Initiative für eine sichere Ernährung vorsieht. Insbesondere Hülsenfrüche sind der Motor einer Bio-Fruchtfolge. Dank Ihrer Eigenschaft gratis Luftstickstoff zu binden, mit gleichzeitig einer tendenziell tiefen Bewurzelung helfen sie die Böden fruchtbar zu halten. Gleichzeitig sind sie wichtige Zutaten einer vermehrt pflanzlichen Ernährungsweise.
Mit dieser Initiative verlassen wir in der Land- Ernährungswirtschaft das bekannte Unglück der einseitigen Tierproduktion und wenden wir uns dem Glück der wertvollen Pflanzen zu, die direkt unserer Ernährung dienen.